In Solingen gibt es ca. 200 kleinere Bäche und Siefen, die bei Starkregen rasch anschwellen können. Wenn das Wasser aus dem Bachbett tritt, kann es zu Überflutungen der nahe gelegenen Grundstücke und Gebäude kommen.

Geländeflächen mit starkem Gefälle führen bei Starkregen die Wassermengen schnell zum Tiefpunkt. Daher sind Gebäude, die unterhalb oder in Hanglagen stehen, von zufließendem Wasser besonders gefährdet. Je nach Beschaffenheit der Oberflächen kann auch Oberboden mitgerissen werden, sodass Schlammwasser (Erosion) auf Ihr Grundstück und dem Gebäude zufließt.

In Senken, also Geländemulden, sammelt sich das Wasser bei Starkregen. Da dieses Wasser auch bei unbefestigten Flächen nur langsam versickert, kommt es bei Starkregen zu einem Aufstau. Daher sind Objekte in Geländesenken, vor allem mit großem Zuflussgebiet, von Überflutungen besonders gefährdet.

Versiegelte Flächen sind Oberflächen, auf denen das Regenwasser kaum/nicht versickern kann, wie Beton-, Asphalt, Pflastersteinen und Dachflächen. Von diesen Flächen kommt fast das gesamte Regenwasser zum Abfluss. Unbefestigte Flächen, wie Rasen und Wald, können die Wassermassen bei Starkregen zwar nicht komplett und schnell genug versickern, aber hier kommen sie langsamer zum Abfluss. Viel Grün verlangsamt und reduziert daher den Abfluss, auch wenn der Einfluss bei Starkregen gering ist.

Bei Starkregen sind die privaten und öffentlichen Entwässerungsanlagen (Gullys, Hofeinläufe, Dachentwässerung, Entwässerungsrinnen, …) häufig überlastet, sodass es zu oberflächigen Abflüssen kommt. Oftmals fließt dieses Wasser auch von den Privatgrundstücken auf die Straßen. Die Straßen wirken bei den Starkregenereignissen teilweise wie ein oberflächiges Entwässerungssystem, auch als Notwasserweg bezeichnet. Durch fehlende Bordsteine oder Absenkungen, kann das Wasser aber auch von der Straße auf Ihr Grundstück fließen.

Sprechen Sie Ihre Nachbarn an, welche Erfahrungen sie mit Starkregen gemacht haben.

Prüfen Sie in den Gefahrenkarten, wie gefährdet Ihr Grundstück ist. Nutzen Sie für die Antwort den höchsten Wasserstand, der auf Ihren Grundstück berechnet wurde. Selbstverständlich liefert diese Karte nur einen Hinweis auf die Gefährdung. Notwendig ist, dass Sie sich selber ein Bild von der Lage und Situation Ihres Grundstücks machen.

Die meisten Überflutungen in Kellerräumen
werden durch Rückstau aus dem öffentlichen Kanalnetz verursacht. Der Einstau des Kanalnetzes bis zur Rückstauebene (in Solingen: Geländeoberkante über dem Anschluss Ihrer Entwässerungsleitung an den öffentlichen Kanal) gehört zum Betriebszustand des Kanalnetzes. Ohne eine Sicherung der Räume unterhalb dieser Ebene kann das Wasser bis ins Gebäude zurück stauen.

Wenn Sie in den Räumen unterhalb der Rückstauebene keine Öffnungen zur Entwässerungsleitung haben, kann auch kein Rückstau aus dem Kanal in Ihre Räume gelangen. Wichtig ist dabei, dass Ihre Grundstücksleitungen dicht sind.

Rückstausicherungen sind regelmäßig zu warten, um die Funktion zu gewährleisten. Bestenfalls schließen Sie einen Wartungsvertrag ab. Beachten Sie Ihre Versicherungsbedingungen.

Oftmals werden Hauseingänge barrierefrei gestaltet. Wenn es sich um einen tiefer liegenden Hauseingang handelt kann bei Starkregen das Wasser leicht unter den Türen in das Haus gelangen. Auch tiefer liegende Garagenzufahrten sind gefährdet.

Abflüsse aus Starkregen auf Ihren Grundstück können durch Fenster, Lichtschächte und Kellertreppen ins Haus gelangen. Auch Lüftungsöffnungen für die Heizung bieten dem Wasser ggfs. die Möglichkeit ins Haus zu gelangen. Beachten Sie auch das Überlaufen der Dachentwässerung und die darunter liegenden Flächen. Sind dort Öffnungen zu schützen?

Über Aufkantungen oder kleine Schwellen kann ggfs. der Zufluss von Wasser verhindert werden. Möglicherweise lassen sich Fließwege schon vor Ihrem Haus schadlos umlenken. Beachten Sie dabei, dass Sie Ihre Nachbarn nicht gefährden dürfen.